Kreative Interpretationen des Wiener Lebensgefühls: Ab sofort freuen sich Gäste des Boutiquehotels Altstadt Vienna im aufstrebenden Künstlerviertel am Spittelberg über vier neue Zimmer. Für deren Gestaltung holte sich Inhaber Otto E. Wiesenthal mit Lilli Hollein, Gregor Eichinger, Adolf Krischanitz und Roland Nemetz vier österreichische Design- und Architekturexperten ins Haus.
Selbst entworfene Teppiche und Einzelstücke wie Stühle und Bänke sorgen für eine persönliche Note. Bei der Einrichtung griffen sie auch auf Möbel und Accessoires aus Wiener Manufakturen, Fundstücke von Antiquitätenmärkten der Stadt und Bilder von Wiener Künstlern und Fotografen zurück. Dabei kamen ebenfalls international renommierte Designerstücke unter anderem von Matteo Thun oder Marco Dessi zum Einsatz.
Inhaber und Kunstsammler Otto E. Wiesenthal arbeitet seit jeher mit Künstlern, Designern und Architekten zusammen. Talentierte Köpfe können im Altstadt Vienna ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Einzige Vorgabe ist die Interpretation des Wiener Lebensgefühls, um dem ganzen einen roten Faden zu geben. Gepaart mit zeitgenössischen Werken aus der Familiensammlung präsentiert sich das Hotel selbst als Kunstwerk.
Zeitlose Eleganz versprüht das Zimmer 64 von Adolf Krischanitz. Praktische Schränke, ein hohes Maß an Funktionalität und bequeme Sitzmöbel sind für den in Schwarzach im Pongau geborenen Möbeldesigner und Architekten essentiell. Diesen Grundgedanken paart er gekonnt mit Stilbewusstsein. Ein künstlerisches Highlight ist die Wandgestaltung. „Ein junger Künstler hat eine Blumenwiese gezeichnet und dieses Kunstwerk in eine Tapete übersetzt. Dafür wurde es um ein Vielfaches vergrößert. Gegenüber liegt die Holzwand aus Ast-Eiche, die im Gegensatz zu der künstlerischen Auffassung der Blumenwiese, ein echtes Naturprodukt ist. So entsteht eine zweifache Definition von Natur.“, erklärt Krischanitz. Dazwischen setzt der buntkarierte Teppich einen knalligen Akzent in dem sonst schlicht gehaltenen Raum. Selbstgestaltete Elemente wie die freischwebende Bank verleihen dem Zimmer eine persönliche Note. Die von ihm entworfenen Leuchten, Sofas und Sessel werden bei den österreichischen Manufakturen Wittmann, Braun Lockenhaus und Zumtobel hergestellt.
Die Atmosphäre eines Theatersaals erlebt der Gast im Zimmer 65 von Roland Nemetz. Dunkle Holzelemente, Grautöne und Akzente in Rot dominieren die Farbgebung. „Einer der ersten Schritte war über das Zimmer an sich und dessen Charakter nachzudenken. Als wir entdeckten, dass das Zimmer über den Nebenräumen des OFF Theaters liegt, war uns klar was entstehen würde: Eine Theater-Suite!“, so der österreichische Architekt. Dabei ist fast jedes Stück aus Wien – eine Melange aus traditionellen Möbeln der Nachkriegs-Moderne, die Nemetz bewusst aber auch zufällig gefunden hat. So stammen der Kleeblatttisch von einem Antiquitätenhändler, das Parkett aus der Wiener Stadthalle und die Lehnstühle und die Bank, die zuvor im Café Ritter waren, von dem Architekten Roland Rainer. Rote schwere Vorhänge und Leuchten eines Schminktischs betonen die Theater-Komponente und Bilder von bekannten Schauspielern aus Wien geben den letzten Schliff. Der Rahmen des Spiegels befand sich früher im ehemaligen Messepalast und wurde für Veranstaltungsplakate genutzt. Das Badezimmer mit freistehender Badewanne kann, wenn gewünscht, durch einen Vorhang vom restlichen Raum abgetrennt werden.
Der perfekte Wohnraum für Cineasten ist das Zimmer 66 des Architekten Gregor Eichinger. Es zeichnet sich durch klare Formen und Farben wie grau, beige und weiß aus. Das freistehende Bett stellt den Mittelpunkt dar. Die Hocker daneben fungieren gleichzeitig als Nachttisch. Vom Bett aus blicken Gäste wie in Hitchcock’s Film „Fenster zum Hof“ durch das große Fenster in die Stadt hinaus und sind so stets mit Wien verbunden. Auf einer Leinwand können Eichingers Lieblingsfilme angesehen werden. Badezimmer und Schrank wurden in einer lichtdurchlässigen, geschwungenen und mit Stoffen von Herzog de Meuron verkleideten Wand untergebracht. Im Entreebereich dominiert Makassar-Holz. „Das Makassar ist sozusagen die hochpolierte Gegenwelt, die zeitgenössisch ist und über soziale Netzwerke und Blogs Bescheid weiß. Es stellt für mich die einzige Anbindung an den internationalen Lifestyle dar und verknüpft Wien mit der restlichen Welt.“, erklärt Eichinger.
Bei ihrem ersten Interior-Design-Projekt legte Lilli Hollein Wert darauf die österreichische Design-Szene in den Mittelpunkt zu stellen und gleichzeitig ihre persönliche Note in den Raum zu bringen. Mit Ihrem Mann Markus Eiblmayr entschied sich die Direktorin der Vienna Design Week für eine graue Wolkentapete von Cole and Son. „Vielleicht hat es etwas zutiefst Wienerisches einen grauen Wolkenhimmel als Thema zu wählen. Böse Zungen behaupten in Wien ist es zehn Monate lang Winter und zwei Monate lang kalt. Hier ist der Gast stets der sonnige Protagonist und bringt immer etwas Positives mit.“, erklärt Hollein. Den Kontrast dazu bildet ein bunter, eigens für das Altstadt entworfener Teppich, der gleichzeitig das persönlichste Stück des Raumes ist. Das gelbbeige gestreifte Bett und der Sessel sowie der dunkelgrüne Divan setzen weitere Farbtupfer. Zur Vergrößerung des Raumes griff Hollein auf den altbewährten Spiegeltrick von Adolf Loos zurück. Durch Elemente wie beispielsweise Stehleuchten von der Werkstätte Carl Auböck, Fliesen von Karak und Stühlen von Marco Dessi wird das Zimmer eine Bühne für österreichische Design- und Handwerkskunst.
Eine Übernachtung in der Kategorie Altstadt Reloaded ist ab 189 Euro für zwei Personen inklusive Frühstück, Nachmittagstee und hausgemachtem Kuchen buchbar. Reservierungen werden telefonisch unter +43(0)152266-66 oder per Mail an hotel@altstadt.at entgegengenommen.
Weitere Informationen finden Sie auf www.altstadt.at