Buchungsportale wie Booking.com verbieten heimischen Hoteliers bisher, auf der eigenen Website billigere Preise anzubieten und drücken ihnen Bestpreisklauseln auf. Damit soll hierzulande nun bald Schluss sein, Hotels werden in Zukunft ihre Preise ohne Einschränkungen selbst gestalten können.
Mehr als die Hälfte aller europaweiten Hotelbuchungen erfolgt online, Buchungsplattformen sind dabei wichtige Partner der Hotellerie. Kaum ein Hotel ist nicht auf einer der Plattformen vertreten, da sonst kaum jemand Kenntnis von dem Betrieb hätte. Das nutzen die Buchungsplattformen aus und bestimmen durch ihre immer stärker werdende Marktmacht die Konditionen für den Hotelaufenthalt. Hoteliers müssen außerdem zahlreiche Bedingungen erfüllen, um im Ranking an oberer Stelle platziert zu werden und zahlen hohe Provisionen, laut Hoteliersverband fließen pro Jahr über 200 Mio. Euro an Vermittlungsgebühren an Booking.com und Co.
Die aktuelle Rechtslage würde Plattformbetreibern mehr Rechte einräumen als den Hoteliers selbst, so Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP).„Hoteliers dürfen ihre Zimmer zwar auf anderen Plattformen oder am Telefon billiger anbieten. Auf der eigenen Homepage ist es ihnen aber untersagt. Das ist eine Einschränkung der unternehmerischen Freiheit und bedeutet in der Praxis eine Schieflage zugunsten von Buchungsplattformen“, erklärte Mitterlehner per Aussendung.
In Frankreich wurde die Bestpreisklausel bereits verboten, andere europäische Länder wie Kroatien, Italien und Deutschland schließen sich der Initiative an. Die Österreichische Hoteliervereinigung begrüßt dieses Vorgehen. In Österreich soll die Novelle im Herbst im Parlament beschlossen werden und Ende des Jahres in Kraft treten.