„Im ersten Halbjahr hat Wiens Tourismuswirtschaft heuer mit 6.640.000 Nächtigungen und einem Plus von 4,9 % einen neuen Bestwert geschafft“, berichtet Tourismusdirektor Norbert Kettner anlässlich der Pressekonferenz des WienTourismus am 25. Juli. „Trotz fordernder geopolitischer Rahmenbedingungen und weiterhin drastischer Rückgänge aus Russland – nunmehr auf Platz 9 in Wiens Nächtigungsstatistik – konnte Wien den Vorjahreswert übertreffen.
Unter den 30 nächtigungsstärksten Ländern weisen im ersten Halbjahr 21 Zuwächse aus, 7 Länder brachten dabei zweistellige Zuwachsraten. 9 erreichten ihr Ergebnis aus 2015 nicht. Einen Höchststand dürfen wir auch beim Netto-Nächtigungsumsatz der Hotellerie erwarten, wenngleich dessen Wachstum etwas geringer ausfiel als bei den Nächtigungen: Bis Mai ergibt sich mit 253.246.000 € ein Plus von 3,4 % im Vergleich zu den ersten 5 Jahresmonaten 2015“, erklärt Kettner. Jänner bis Mai 2016 waren Nächtigungs-Rekordmonate, der Juni trug mit 1.322.000 Gästenächtigungen zum heurigen Halbjahresergebnis bei, lag dabei aber um 1 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. 79,4 % der Nächtigungen in der ersten Jahreshälfte stammten aus dem Ausland.
„Wiens Performance im ersten Halbjahr stimmt zu großen Teilen zufrieden, doch die wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen lassen es noch weniger als bisher zu, eine valide Einschätzung der Zukunft abzugeben. Gerade der Städtetourismus, der als erster von positiven Entwicklungen profitiert, bekommt auch negative Auswirkungen unmittelbar zu spüren.
Unsicherheitsfaktoren gibt es derzeit genug. Geschürt nicht zuletzt durch die tragischen Ereignisse in Frankreich verzeichnen wir erhöhte Sensibilität beim Reisepublikum, was das Thema Sicherheit angeht. Vor allem auf Fernmärkten wird die Sicherheitslage in ganz Europa kritisch beäugt. Wien kann zwar genauso wenig wie andere Großstädte ein absolutes Sicherheitsversprechen abgeben, das wäre unseriös – dass Wien grundsätzlich den Ruf genießt, eine der sichersten Städte in Europa zu sein, erweist sich mehr denn je als Asset“, so Kettner.
„Beinahe als ‚Luxusproblem‘ für den Tourismus in Europa sehe ich das in den vergangenen Wochen medial diskutierte Thema der Entzerrung von Tourismusströmen“, nimmt Kettner auf die Ziele der Tourismusstrategie 2020 Bezug. „Wir halten an unserem Ziel fest, bis 2020 18 Millionen Nächtigungen erreichen zu wollen, und auch daran, dass dieses Wachstum nachhaltig, qualitätsvoll und unter Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Bevölkerung in der Stadt passieren muss.
Um das zu erwartende Gästeaufkommen besser auf die Stadt zu verteilen, holen wir seit jeher auch ‚Points of Interest‘ außerhalb der ausgetretenen Pfade vor den Vorhang. Darüber hinaus braucht es auch neue Angebote im Tourismus und verwandten Bereichen wie der Kultur, Gastronomie, Wirtschaft oder Sport, die wir in unser Marketing mit aufnehmen können“, so Kettner. Im Rahmen von Grätzelportraits, Stadtspaziergängen ‚off the beaten track‘ oder der Bewerbung von grünen Naherholungsgebieten setzt der WienTourismus hier bereits seit langer Zeit innovative Akzente.